JESUS CHRIST SUPERSTAR
Musical von Andrew Lloyd Webber (Musik) und Tim Rice (Buch)
Staatstheater Nürnberg
Premiere am 03.03.2024
Pressestimmen
„Andrew Lloyd Webbers Flower-Power-Musical wird in der Regie von Andreas Gergen zu einer umjubelten Abrechnung mit der Kirche. Jesus wird von Bischöfen, dem Papst und Soldaten der Schweizergarde „ausgeschaltet“: Der Revolutionär gilt als Störfaktor.“
(Peter Jungblut, BR-Klassik)
„Ein von Neuem gekreuzigter „Jesus“ in den heiligen Hallen der römischen Kirche, kann das dramaturgisch gut gehen? Es kann, wenn man sich mit Dostojewskis Großinquisitor rüstet und Theater, auch eine Rock-Oper, als das begreift, was es ist: ein Gleichnis, keine „Realität“, ein Bild als höhere symbolische Wirklichkeit. In diesem erweiterten Sinn funktioniert die Inszenierung ganz hervorragend, wozu der traurige Umstand beiträgt, dass der aktuell amtierende Papst als Reformator des Ungetüms namens Katholische Kirche komplett versagt hat und die von Karlheinz Deschner einst geschriebene „Kriminalgeschichte des Christentums“ minütlich weitergeführt wird. So viel zur durchaus unheimlichen Aktualität des Werks, der die Inszenierung mit einer so schlichten wie sinnfälligen Neucodierung und eindeutigen Projektionen auf die Sprünge hilft. Ein römischer Ketzerprozeß gegen eines Urchristler in der Sixtinischen Kapelle: das ist schon apart. Ein neuer Jesus unter dem Gekreuzigten ist schlicht faszinierend. Musical kann eben doch mehr als Abziehbilder auf die Bühne stellen.“
(Der Opernfreund)
„Sexy im Vatikan – Angeregt vom Erscheinen Jesu während der spanischen Inquisition in Fjodor Dostojewskis „Der Großinquisitor“ folgt Andreas Gergens Regie einem kühnen, aber schlüssigen Konzept, indem er Jesus als Wiedergänger im Rom von heute zeigt.“
(Süddeutsche Zeitung)
„Gergen lenkt das personenreiche Passions-Spektakel souverän, die zweistündige Aufführung steuert dynamisch und bilderreich aufs blinkende Castingshow-Finale zu. Der ursprüngliche Verzicht auf Wortpassagen in „Jesus Christ Superstar“ garantiert zusätzlich Tempo. Stimmlich und musikalisch ist dieser Abend imponierend geraten. (…) [Lukas] Mayer, gelockter Softie mit Netzhemd-Sexappeal im Slalom zwischen Sinnsuche und Selbstbewusstsein, liefert wie auch Til Ormeloh (als kritischer Gegenspieler Judas mit offensivem Faltenrock-Appeal die tragende und tragische Figur des Konflikts) gelungene Persönlichkeitsstudien. Dorina Garuci (Maria Magdalena), Marc Clear (Pontius Pilatus), Alexander Alves de Paula (Kaiphas), Mark Weigel (Annas) und Hans Kittelmann (Herodes) runden eine glänzende Ensembleleistung ab.“
(Curt)
„Ein Bühnenspektakel, das alle Register zieht. Der aufstrebende Musical-Star Lukas Mayer überzeugte gesanglich und tänzerisch nicht nur in seinem Solo im Song „Poor Jerusalem“ oder in der Kreuzigungs-Szene. (…) Ein rundum süffiges Spektakel also mit einer Geschichte, die jeder kennt.“
(Mediengruppe Oberfranken)
„Mit seiner konsequent zu Ende gedachten Inszenierung und einer mitreißenden jungen Cast katapultiert Andreas Gergen die Passionsgeschichte in die Gegenwart und gibt eine erschreckende Antwort auf die Frage, was passieren würde, wenn Jesus Christus heute nochmal auf die Welt käme. Dabei gelingen Gergen enorm beeindruckende Bilder.“
(musicalzentrale)