MY FAIR LADY
Musical von Frederick Loewe und Alan J. Lerner
Salzburger Landestheater
Premiere am 06.12.2019
Pressestimmen
Es grünt so grün
Musical-Hit „My fair Lady“ feiert in der Wiener Fassung Premiere am Landestheater
Eine rundum spritzige und pfiffige Aufführung des Musical-Evergreens „My Fair Lady“ belebt das Spielzeitmotto „Wir und die anderen“ am Landestheater in Salzburg. Regisseur Andreas Gergen beweist ein exzellentes Händchen, die Erfolgsgeschichte dieses Musicals fortzusetzen und auf heiter-unterhaltsame Weise neu zu beleben. Es könnte zum Dauerbrenner werden in der Programmlandschaft des Landestheaters. Der Regisseur nützt geschickt die Drehbühne für raschen Szenenwechsel. Es herrscht keine Überfrachtung mit unnötigen Gags, die Kostüme (Regina Schill) sind hübsch und kleidsam. Alles ist geschmackvoll, lebendig und unterhaltsam aufbereitet und auf den klaren Handlungsablauf konzentriert. Ein gut gemachter Theaterabend, der erfreut, belebt, zum Lachen bringt und unbeschwert unterhält.
(PNP Plus)
„My Fair Lady“ am Salzburger Landestheater: Spaniens Blüten blühen auch im Gemeindebau
Musicalspezialist Andreas Gergen inszeniert dezenter als üblich, das Spektakel ereignet sich in den präzise choreografierten Ensembleszenen und behutsam eingesetzten Farbtupfern. Ein solcher ist Marco Dott, der Higgins‘ resolute Mama als Lotte-Tobisch-Lookalike verkörpert, wie es selbst Lotte Tobisch selig nicht authentischer hätte tun können. Für Schwung sorgt zudem die Bühne von Stefan Mayer, die sich aus Higgins‘ Bibliothek immer wieder funktional zu Straßen- und Ballszenen öffnet. Das swingende Märchen verfehlt dennoch seine Wirkung nicht, das Premierenpublikum feierte ein starkes Ensemble mit überragender Protagonistin.
(Salzburger Nachrichten)
Rhythmen urwüchsiger Lautmalerei
»Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen – Bei Gott jetzt hat sie’s!«. Schmissige Ohrwürmer, verträumte Liebeslieder, bissiger Humor, messerscharfe Dialoge und ganz viel Wiener Schmäh: »My Fair Lady« is back im Salzburger Landestheater – und wie!
Ilia Staple als Blumen verkaufendes Gossenmädel Eliza Doolittle parliert in Salzburg nicht mit Berliner Schnauze, sondern sorgt in gepflegtem Wiener Dialekt für kreischendes Gelächter. Vor einem hingerissenen Publikum feierte Frederick Loewes »My Fair Lady« in einer quicklebendigen und erfrischend ideenreichen Inszenierung von Andreas Gergen Premiere. (…) Nach dieser glanzvoll blumigen Lady-Inszenierung, die verdient euphorischen Beifall kassierte, erhebt man sich nur ungern aus dem rotsamtenen Sitz des Salzburger Landestheaters. Was man aber neben der Erinnerung an die so gelungenen Bilder des Musicals sicherlich mitnehmen darf, sind die Hits von »Wart’s nur ab« bis »Kann eine Frau nicht sein wie ein Mann?«. Die Salzburger Fair Lady jedenfalls lässt keine Wünsche offen und ist noch bis zum 16. April zu sehen.
(Traunsteiner Nachrichten)
Wannst a Masel hast…
So gediegen und aufmerksam gesprochen jedenfalls wird im Salzburger Landestheater selten, und das liegt auch daran, dass Regisseur Andreas Gergen mit sicherer Hand Leben in die reine linguistische Lehre (die eine einzige graue Bücher-Leere ist) bringt, ganz ohne übertriebene Harlekinaden. Da eine gute Mitte gefunden zu haben, gehört zu den Meriten dieser wunderbar stimmigen Produktion. Sie lässt nie die gesellschafts- und vor allem gender-kritische literarische Vorlage, Pygmalion von George Bernhard Shaw, vergessen. In dieser Produktion fügt sich eins ins andere, man könnte es nicht besser machen.
(www.drehpunktkultur.at)
Eliza verschlägt Publikum Sprache
„Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen!“ Der Ohrwurm plagt seit der Uraufführung von Frederick Loewes „My Fair Lady“ im Jahr 1956 Generationen von Musical-Fans. Regisseur Andreas Gergen bringt den Klassiker rund ums geschliffene Wort wieder ans Landestheater. Star des Abends: Ilia Staple als Eliza.
Auf der Bühne des Landestheaters stapeln sich Bücher in Regalen bis unter die Decke, zeigen wie Higgins mit seiner Bildung protzt. Dabei bleibt es nicht. Die Drehvorrichtung schiebt ein toll gestaltetes Element nach dem anderen auf die Bühne. Beispiel: Beim Rennen in Ascot macht es Peng. Mannsgroße Pferdederby-Figuren galoppieren vorbei. Rauchschwaden des Startschusses kriechen um die Beine der hohen Gesellschaft. Die ist stilvoll kostümiert. Das pastellfarbene Licht schmiegt sich um Wachsjacken, Cardigans, karierte Dreiteiler. Alles Yießt und greift ineinander. Die Atmosphäre saugt die Zuschauer ein. Das treibt zu darstellerischen Höchstleistungen an. Weis mimt den Schnösel Higgins, ohne ihn völlig unsympathisch zu zeichnen. Eliza singt: „Ich bin ich, auch ohne dich!“ Sie packt die Koffer. Higgins denkt endlich über sein Verhalten nach. Ob er sie wiedersehen wird, bleibt fraglich. Da ist der Zuschauer im Vorteil. Er kann einfach noch mal eine Musical-Karte kaufen.